Re:member the future ist ein Projekt zur Konzeptionalisierung eines Gedenk- und Erinnerungsortes in Chemnitz für und an die Betroffenen des rechten Terrors des NSU.

re: – Eine Antwort. Eine Intervention gegen das Vergessen

Chemnitz ist die einzige Stadt mit Bezug zum NSU-Komplex, die bislang keinen Erinnerungsort für die Betroffenen und Opfer des NSU hat. Es gibt keinen physischen Ort in Chemnitz, der an Enver Şimşek, Abdurrahim Özüdoğru, Süleyman Taşköprü, Habil Kılıç, Mehmet Turgut, İsmail Yaşar, Theodoros Boulgarides, Mehmet Kubaşık, Halit Yozgat, Michèle Kiesewetter, Atilla Özer und die Überlebenden der Bombenanschläge in Nürnberg, der Probsteigasse (Köln) und der Keupstraße (Köln) erinnert. 

re:member – Ein Ort des Gedenkens, des Erinnerns, der Sichtbarkeit von Personen, ihren Namen und ihren Geschichten

Mit re:member the future soll daher ein Prozess hin zu einem Erinnerungsort angestoßen und begleitet werden. Das Projekt nimmt die Bedürfnisse und Wünsche der Betroffenen und Angehörigen als Zentrum und Grundlage für die Frage, wie die Umsetzung eines Gedenkortes in Chemnitz gestaltet werden kann. In enger Zusammenarbeit mit den Angehörigen und einem Beirat von „Critical Friends“ wollen wir bis Anfang 2023 ein Konzept erstellen, das von Beginn an verschiedene Perspektiven einbindet und einen Vorschlag für ein transparentes und partizipatives Ausschreibungsverfahren macht. Dieses soll als Grundlage für die Erarbeitung eines Antrags im Chemnitzer Stadtrat dienen.

re:member the future – Eine Erinnerung an Kontinuitäten aus der Vergangenheit. Ein Gedenken in der Gegenwart in Referenz an eine Zukunft

Erinnern verstehen wir dabei als eine politische Handlung, die unterschiedliche Dimensionen gesellschaftlicher Machtverhältnisse adressieren und vielfältige Formen annehmen kann. Innerhalb des Projekts möchten wir daher besonders folgende Fragen in den Blick nehmen:

Wie kann ein materialisierter Erinnerungsort in Chemnitz den Betroffenen und Opfern des NSU gedenken und ihre Geschichten erzählen? Wie können die verschiedenen Ebenen gesellschaftlicher Verantwortung für die Möglichkeit und das Fortwirken rechter und rassistischer Gewalt adressiert und kontinuierliche Lernräume geschaffen werden? Wie können kollektive migrantische Kämpfe und Widerstände sichtbar gemacht und Orte des Zusammenkommens eröffnet werden?

Projektleitung: Hannah Zimmermann (sie/ihre)

Projektmitarbeit: Arlo Jung (-/dey)

Kontakt: remember-future@asa-ff.de

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2021 fand im Rahmen des Mikroprojektes „Spuren – Şopên – ίχνη“ (ASA-FF e.V.) eine Podiumsdiskussion in der Neuen Sächsischen Galerie statt, auf welcher die Bedingungen für die Entwicklung eines Gedenkortes in Chemnitz diskutiert wurden. Vertreter*innen der Kulturhauptstadt Chemnitz 2025, die Bildungsinitiative Ferhat Unvar, der Künstler Ulf Aminde und die Soziologin Hannah Zimmermann nahmen daran teil.

Anne Lehmann hat eine visuelle Zusammenfassung der Veranstaltung erstellt. 

Die gesamte Podiumsdiskussion findet ihr unter diesem Link: https://vimeo.com/manage/videos/720652613/418ed37c8f

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