Hauptfoto: Alexandra Ivanciu

Erzgebirge und NSU-Komplex

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Die Ausstellung Offener Prozess widmet sich dem NSU-Komplex. Sie nimmt dabei die Ost-Deutsche Realität, insbesondere in Sachsen, zum Ausgangspunkt, um eine Geschichte des NSU-Komplexes zu erzählen, die von den Migrationsgeschichten und den Kontinuitäten rechter und rassistischer Gewalt und des Widerstandes dagegen ausgeht. Mit dem Ansatz eines “lebendigen Erinnerns” rückt sie marginalisierte Perspektiven in den Mittelpunkt. Darüber hinaus nimmt sie strukturellen und institutionellen Rassismus ins Visier. Künstlerische Beiträge von Harun Farocki, Hito Steyerl, belit sağ, Želimir Žilnik, Ulf Aminde und Forensic Architecture u.a. widmen sich den Lebensrealitäten von Gastarbeiter:innen, Migrationsgeschichten, dem Alltag in Deutschland und der rechtsterroristischen Gewalt wie dem Alltagsrassismus. Aktivistische Initiativen erinnern an diejenigen, die Opfer dieser Gewalt geworden sind und sind die lauten Stimmen derer, die sich dagegen zur Wehr setzen. Zuhören wird hier als politische Praxis verstanden, Erinnern als Prozess. Diese Ausstellung fordert auf zum Handeln.

Begleitet wird die Ausstellung von einem Vermittlungs- und Diskursprogramm. Zusätzlich können die Inhalte in der Webausstellung angeschaut werden. Der Ausstellungsraum wird um eine Interaktive Karte sowie einen Chatbot (Messenger-Dienst) erweitert.

Die Ausstellung ist entstanden im Rahmen des Projekts Offener Prozess – NSU- Aufarbeitung in Sachsen des ASA-FF e.V unter Leitung von Hannah Zimmermann und Jörg Buschmann. Das Kurator:innenteam Ayşe Güleç und Fritz Laszlo Weber hat im Auftrag des Projekts Offener Prozess das künstlerische, gestalterische und kuratorische Konzept der Ausstellung entwickelt. Irène Mélix ist verantwortlich für die Ausstellungsproduktion und die Konzeption der Webausstellung. Für das Vermittlungsprogramm sowie die politische Bildungsarbeit im Kontext der Ausstellung sind Ayşe Güleç, Juliane Phieler und Hannah Zimmermann verantwortlich.

 

Webausstellung
Chatbot
Methodenreader
Ausstellungs-rundgang
Diskursprogramm
Kein Schlussstrich

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Termine 2024

20.03.2024 – 12.05.2024
Kunsthochschule Kassel

Termine 2023

01.06.2023 – 15.07.2023
Alte Brauerei Annaberg

01.06.2023 – 15.07.2023
Theater Variabel Olbernhau

02.06.2023, 19 Uhr
Ausstellungseröffnung Theater Variabel

06.06.2023, 17 Uhr
Ausstellungseröffnung Alte Brauerei

Termine 2022

15.10.2022 – 15.12.2022
Hoyerswerda

01.07.2022 – 29.07.2022
Svilara Cultural Station, Novi Sad

17.03.2022 – 22.05.2022
Galerie für Zeitgenössische Kunst, Leipzig

Rückblick 2021

Auf dem Bild ist die Staatsministerin für Kultur und Medien Claudia Roth und die Direktorin des Gorki Theater Berlin Shermin Langhoff zu sehen

29.09. – 07.11.2021
Neue Sächsische Galerie, Chemnitz

Mo – So: 11:00 – 17:00 Uhr
Di: bis 19:00 Uhr
Eintritt frei

02.10. – 12.12.2021
Maxim Gorki Theater, Berlin

Mo – Fr: 16:00 – 22:00 Uhr
Sa + So: 12:00 – 22:00 Uhr
Eintritt frei

18.11. – 12.12.2021
La Vallée, Brüssel

Kein Schlussstrich

Satelliteneröffnung „Offener Prozess“

Die Ausstellung Offener Prozess nimmt die ost-deutsche Realität, insbesondere in Sachsen, als Ausgangspunkt, um eine Geschichte des NSU-Komplexes zu erzählen, die von Migrationsgeschichten und Lebensrealitäten von Gastarbeiter:innen, den Kontinuitäten rechter bzw. rassistischer Gewalt und des Widerstandes dagegen ausgeht. Mit dem Ansatz eines lebendigen Erinnerns rückt sie marginalisierte Perspektiven in den Mittelpunkt. Darüber hinaus nimmt sie strukturellen und institutionellen Rassismus ins Visier.

Während des bundesweiten Theaterprojekts Kein Schlussstrich! werden Satelliten der Gesamtausstellung – von 21. Oktober bis 7. November 2021 in der Neuen Sächsischen Galerie Chemnitz zu sehen – in 12 deutschen Städte mit NSU-Bezug gezeigt. Die Satellitenausstellungen bestehen aus 9 künstlerischen Arbeiten, dem Chatbot (Messengerdienst) sowie der Möglichkeit des Zugriffs auf die Inhalte der Webausstellung und der interaktiven Karte.

Die Theater Chemnitz präsentieren den Satelliten im Foyer des Schauspielhauses. Die Ausstellung kann im Rahmen der Veranstaltungen besucht werden.

Weitere Informationen zu Kein Schlussstrich Chemnitz: https://www.theater-chemnitz.de/kein-schlussstrich/programm

ASA-FF. e.V. in Kooperation mit Die Theater Chemnitz

sahîd – nhân chung – witnesses

Film mit anschließender Gesprächsrunde

Lokale Kontinuitäten rechter Gewalt werden in den Filmen şahîd – nhân chúng – witnesses deutlich, die in einer Zusammenarbeit von Red Tower Films und Offener Prozess entstanden sind. Hier sprechen verschiedene ostdeutsche Zeitzeug:innen über ihre Erfahrungen.

Das ausgewählte dokumentarische Interview spielt in Werdau, einer Stadt nahe eines langen Aufenthaltsortes des NSU. Eine Familie in verschiedenen Generationen berichtet von dem Ankommen in Deutschland und der Situation vietnamesischer Vertragsarbeiter:innen. Als Zeug:innen und Überlebende teilen sie ihre Erfahrungen mit Rassismus und den Gründen für ihr Bleiben. Es folgt ein Filmgespräch mit einer Protagonistin.

Wann: 21.10.2021 21:00 Uhr

Wo: Schauspielhaus – Große Bühne

Eine Veranstaltung des ASA-FF. e.V. in Kooperation mit dem Theater Chemnitz

TAKDIR – Die Anerkennung
Performative Intervention | Von und mit Ülkü Süngün

In ihrer Live-Performance schafft die Künstlerin einen akustischen Erinnerungsraum für die durch den NSU Ermordeten. Sie hält Passant:innen dazu an, die richtige Aussprache der Namen zu lernen und zu üben. Im kollektiven Praktizieren dieser Ausspracheübungen schwillt ein Chor an, der ge-
denkt. Ihre Installation ist als filmischer Beitrag Teil der Ausstellung Offener Prozess.

Ort: Foyer TIETZ

Wann: ab 16:00 Uhr

Erinnerungskultur und die Rolle der Kunst

Digitaler Artist Talk mit Hito Steyerl & Ayşe Güleç

Hito Steyerl ist Professorin für Experimentalfilm und Video. In Ihren künstlerischen Arbeiten setzt sie sich mit postkolonialer Kritik und feministischer Repräsentationslogik auseinander. Ayşe Güleç, Kuratorin der Ausstellung Offener Prozess, forschende Aktivistin an den Schnittstellen von Kunst(-vermittlung), Antirassismus und Migration, zählt zu den Schlüsselfiguren der documenta. 

In der Ausstellung zeigen Güleç und Steyerl Erfahrungen Betroffener rechter Gewalt. Sie diskutieren im Artist Talk Notwendigkeiten und Schwierigkeiten von politischen und aktivistischen Interventionen in die Erinnerungskulturen und in künstlerische Räume. Konkretisiert wird die Rolle der Kunst beim Erinnern an antisemitisch motivierte Progrome und Taten.

Freitag, 22.10.2021, 19 Uhr, kostenfreies Angebot

Die Veranstaltung findet online statt: https://www.facebook.com/events/247261994033249/

Genderspezifische Aspekte des NSU-Komplex

Ein Vortrag von Hannah Zimmermann

Der Vortrag setzt sich mit der Frage nach Gendereffekten im Kontext des NSU auseinander. Dabei werden verschiedene Bereiche betrachtet: die Rolle von Frauen im Terrornetzwerk NSU, Genderbias in der polizeilichen Ermittlungsarbeit, misogyne Ideologiefragmente am Beispiel. der Raubüberfälle, geschlechtersensible Aspekte der medialen Berichterstattung sowie die Rolle von Frauen in der Aufarbeitung des NSU-Komplex. Die verschiedenen Aspekte werden dabei mit wissenschaftlichen Analysen und feministischen Theorien eingeordnet und gerahmt.

Wann? Donnerstag, 28.10.2021, Beginn: 19:00 Einlass ab 18:30

Wo? Conne Island, Koburger Str. 3, 04277 Leipzig

Für die Veranstaltung gilt die 3G-Regelung (geimpft, genesen getestet-tagesaktueller Schnelltest). Außerdem besteht Maskenpflicht in allen Innenräumen, am Sitzplatz kann die Maske abgesetzt werden.

Gastarbeit/Vertragsarbeit & Inventur/Inventur 2021  Was hat sich verändert?

Digitaler Artist-Talk mit Želimir Žilnik & Pınar Öğrenci. Moderation: N. Buket Cengiz

Želimir Žilnik ist serbischer Filmemacher und Regisseur von Inventur. 1975 stellen die Bewohner:innen der Metzstraße 11 in München im Treppenhaus vor der Kamera vor.  Das Treppenhaus, transformiert Žilnik in diesem Setting zu einem intimen wie auch kollektiven Raum der Begegnung. 

Die in Berlin lebende Künstlerin und Dozentin Pınar Öğrenci hat einen Hintergrund in Architektur, der ihre poetischen und experimentellen Videoarbeiten und Installationen beeinflusst. Sie sind zugleich dekoloniale und feministische Lesarten aus sozialer, politischer und anthropologischer Forschung. Ihre Arbeit für die diesjährige Ausstellung ist die Neufassung der Arbeit von Žilnik, die in München gedreht wurde. 

Im Gespräch diskutieren wir sowohl die Kontinuitäten als auch Veränderungen der Lebensrealitäten von Gastarbeiter:innen und Vertragsarbeiter:innen in Verbindung mit Inventur 2021.

Freitag, 29.10.2021, 19 Uhr, kostenfreies Angebot 

Die Veranstaltung findet online statt. Facebook Live Video: https://www.facebook.com/events/299281175095172/

Die Veranstaltungssprache ist Englisch.

 

Zustand und Gelände – Eine Filmvorführung mit Kommentierungen und Gespräch

13 Veranstaltungen an zwölf Orten: Wir laden mit unseren Kooperationspartner:innen zur Vorführung des mehrfach preisgekrönten Dokumentarfilms Zustand und Gelände und das Publikum zur Auseinandersetzung mit der Geschichte des NS und dem schwierigen Gedenken ein, insbesondere mit der Geschichte der frühen Konzentrationslager in Sachsen sowie den Erinnerungskulturen nach 1945. Institutionelle und individuelle Forschungsvorhaben und Projekte, gerade auch zivilgesellschaftlicher Akteur:innen, werden vorgestellt, das Publikum ist zur Diskussion eingeladen.

Dabei geht es auch um das Gedenken an Verbrechen des NSU. 

Im Anschluss an den Film diskutieren lokale Erinnerungsakteur:innen der Geschichtswerkstatt Sachsenburg, Hannah Zimmermann vom Projekt Offenen Prozess und die Regisseurin Ute Adamczewski. 

Freitag, 05.11.2021, 17 Uhr, Eintritt frei

TIETZ, Moritzstraße 20, 09111 Chemnitz; 3. OG

Anmeldung über: Kursprogramm der VHS Chemnitz

Eine Kooperation des ASA-FF e.V. mit der Geschichtswerkstatt Sachsenburg ,der VHS Chemnitz und der Sächsischen Landesarbeitsgemeinschaft Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus (SLAg). Weitere Informationen zur gesamten Filmtour in Sachsen (Juli-November 2021) auf www.slag-aus-ns.de.

Erinnern heißt Verändern. Podiumsdiskussion zur Entstehung eines Gedenkortes an die Opfer des NSU in Chemnitz

Ulf Aminde, Serpil Temiz Unvar, Vertreter der Stadt Chemnitz (angefragt), Hannah Zimmermann. Moderation: N.N.

In allen Städten mit Bezug zum NSU-Komplex gibt es bereits Gedenkorte und Mahnmale an die Opfer des NSU. Die Schaffung von Erinnerungsorten war jedoch häufig damit verbunden, dass Interessen der Angehörigen kein Gehör fanden, oder wenig innovative Formate wie Gedenksteine geschaffen wurden. Die Podiumsdiskussion ist ein Auftakt für die Frage: Wie kann der Prozess für einen Erinnerungsort an die NSU-Opfer in Chemnitz aussehen? Es diskutieren: Elif Kubaşık, die als Frau des NSU-Mordopfers Mehmet Kubaşık oft Kritik an den entstandenen Gedenkorten geübt hat. Ulf Aminde, der als Künstler den Entwurf für das Keupstraßenmahl „Herkesin Meydanı — Platz für Alle“ erarbeitet hat. Serpill Temiz Unvar, die als Mutter des ermordeten Ferhat Unvar mit der Bildungsinitiative „Ferhat Unvar“ das Gedenken aufrecht erhält.

Sonntag, 07.11.2021, 16:30 Uhr, Eintritt frei

Neue Sächsische Galerie, Moritzstraße 20, 09111 Chemnitz

Je nach Coronalage findet die Podiumsdiskussion online statt. Informieren Sie sich dazu unter: https://offener-prozess.de/blog/

Anmeldung über: offener-prozess@asa-ff.de

Sonische Segregationen – Mikrofonierung im NSU-Komplex 

Vortrag von Professor Johannes Saleim Ismaiel-Wendt

In seiner Arbeit verhandelt Professor Johannes Salim Ismaiel-Wendt  Fragen zu sonischer Segretation im NSU-Prozess, indem er das auditive Dispositiv im Rahmen und insbesondere die Wechselwirkung durch die Mikrofonierungsanlage im Prozesssaal untersucht.

Eine-Stimme-haben, Für-sich-sprechen-Können, Gehört-werden sind stets abhängig von gesellschaftlichen Machtpositionen. Der inhaltliche und künstlerische Schwerpunkt seine Arbeit liegt auf den Ambivalenzen des Hörbaren, sowie den postkolonialen Dimensionen von Akustik, Stimmen und Klängen. 

Sonntag, 07.11.2021, 19 Uhr

Die Veranstaltung wird über Facebook-Live gestreamt: https://www.facebook.com/events/408231764006112/

Ausschlussklausel

Ausgeschlossen von allen oben aufgeführten Veranstaltungen sind Personen, die neonazistischen Parteien oder Organisationen angehören, der neonazistischen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtenden Äußerungen in Erscheinung getreten sind. Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und diesen Personen den Zutritt zu den Veranstaltungen zu verwehren oder sie von dieser zu verweisen.

Förderungen

Kooperationen