Seit 2016 arbeiten wir in verschiedenen Projekten zur NSU-Aufarbeitung. Im Folgenden können Sie sich über die verschiedenen Projekte informieren.

Open Process 2022-2024

Im Projekt Open Process / Offener Prozess werden Formate zur NSU-Aufarbeitung in Sachsen entwickelt. Das Ziel ist, das komplexe Thema für ein breites Publikum verständlich und emotional ansprechend aufzubereiten. Das Projekt fördert die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit dem NSU-Komplex und versteht sich als erinnerungspolitischer Beitrag zum Gedenken an die Opfer des NSU.

Neben der Ausstellung Offener Prozess, die einen Raum des Erinnerns, der Recherche und Archivierung schafft, wirkt Open Process bereits seit Jahren an der Entstehung eines Dokumentationszentrums zum NSU-Komplex in Sachsen mit. Zudem erarbeiten wir Formate, um das Thema dauerhaft im Schulunterricht zu integrieren, führen Bildungsfahrten und Forschungsprojekte durch.

Open Process vernetzt bereits bestehende Aufarbeitungsinitiativen und bezieht deren langjährige Arbeit ein. Das Projekt ist ein Beitrag zu einem lebendigen Erinnern, in dem für die Perspektiven der Betroffenen rechter Gewalt sensibilisiert wird und die Kontinuitäten und Entstehungsbedingungen rechtsterroristischer Strukturen ausgeleuchtet werden.

Kooperationspartner*innen:

Förderer:

Offener Prozess 2019-2021

Das Projekt Offener Prozess werden Formate zur kreativen und wissenschaftlichen NSU-Aufarbeitung in Sachsen entwickelt. Im Projekt wurden zwei Bildungsfahrten nach Dortmund (2019) und Nürnberg (2020) durchgeführt, zwei Forschungsprojekte an der TU Chemnitz und TU Dresden in Kooperation mit Künstler*innen realisiert, ein Critical Walk im ehemaligen Fritz-Heckert-Gebiet zusammen mit Studierenden entwickelt und zahlreich durchgeführt sowie das Methodenhandbuch “Vom Lernen und Verlernen – Methodenhandbuch zur rassismuskritischen Aufarbeitung des NSU-Komplex” erarbeitet und veröffentlicht. Mit Betroffenen von rechter Gewalt aus den 90er Jahren wurden vier Filme gedreht. Zudem wurde die Ausstellung Offener Prozess konzipiert, produziert und 2021 eröffnet.

Förderer:

Ausstellung Offener Prozess 2020

Im Projekt Ausstellung Offener Prozess wurden die künstlerischen Prozesse für die Realisierung der Ausstellung gefördert. Es entstanden künstlerische Eigenproduktion wie Inventur 2020 mit der Künstlerin Pınar Öğrenci sowie die Installation TAKDIR – Die Anerkennung mit der Künstlerin Ülkü Süngün. Darüber hinaus wurde ein Ausstellungskatalog sowie die Webausstellung www.offener-prozess.net entwickelt.

Förderer:

Vermittlung Offener Prozess 2021

Im Projekt Vermittlung Offener Prozess wurde das mehrsprachige und inklusive Vermittlungsprogramm entwickelt. Es konnten in mehreren Workshops für Vermittler*innen aus Jena, Chemnitz, Brüssel und Berlin Vermittler*innen für ihre Aufgaben für mehrsprachige Ausstellungsrundgänge in der Ausstellung vorbereitet werden. Die Ausstellungsrundgänge wurden in sieben Lautsprachen sowie in deutscher Gebärdensprache in dem Stadtmuseum Jena, der Neuen Sächsischen Galerie Chemnitz, dem Maxim-Gorki-Theater Berlin sowie dem La Vallée in Brüssel durchgeführt.

Förderer:

Spuren – Şopên – ίχνη 2021

Das Projekt Spuren – Şopên – ίχνη ist ein erinnerungspolitisches Projekt, das im Rahmen des Mikroprojektfonds der Kulturhauptstadt Chemnitz 2025 stattfand. Als Auftakt für die Diskussion in Chemnitz zu einem Gedenkort an die Opfer des NSU wurde eine Podiumsdiskussion durchgeführt mit der Frage, wie ein zukünftiger Gedenkort an die Opfer des NSU aussehen kann. Auf dem Podium haben zwei Vertreter der Bildungsinitiative Ferhat Unvar, Ulf Kallscheidt vom Kulturhauptstadtteam, der Künstler Ulf Aminde (Keupstraßenmahnmal) sowie Hannah Zimmermann vom Projekt Offener Prozess diskutiert. An der Podiumsdiskussion in der neuen Sächsischen Galerie haben ca. 60 Personen teilgenommen.
Die gesamte Podiumsdiskussion findet ihr unter diesem Link: https://vimeo.com/manage/videos/720652613/418ed37c8f

Förderer:

Theatertreffen Unentdeckte Nachbarn 2016

Die Aufklärung der NSU-Verbrechen folgt der Erzählung, etwas aufzudecken, was vorher unentdeckt war – unentdeckt, obwohl sowohl die Täter als auch die Opfer der Morde, Bombenanschläge und Raubüberfälle in unmittelbarer Nachbarschaft lebten und leben. Was wurde gesehen, was nicht – und warum? Wem wurde zugehört, mit wem gesprochen und mit wem nicht? Wer bestimmt den aktuellen Erinnerungsdiskurs und wer nicht? Das Podium will dieses Sehen und Nicht-Sehen, das Hören und Nicht-Hören, das Sprechen und Nicht-Sprechen näher betrachten und diskutieren.