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Über das Archiv

Besuchszeiten: Mittwochs & Donnerstags 14:00 bis 16:00 Uhr oder nach Terminvereinbarung unter archiv@offener-prozess.de.

Das Archiv ist ein Raum für die Erschließung und Aufarbeitung der gesellschaftlichen Dimensionen des NSU-Komplexes und seiner Ursachen. Der Fokus liegt auf der Rolle des ostdeutschen Erfahrungsraumes und der Perspektiven der Betroffenen von rechtem Terror und rechter Gewalt.  

Der Aufbau des Archivs basiert auf einer Sammlungskampagne, die ein öffentliches Bewusstsein für die Sammlungsarbeit herstellt. Die Archivarbeit ist im Sinne eines living archives partizipativ und performativ gestaltet. Ein Living Archive ist eine Sammlung von Informationen, die sich ständig verändert und erweitert, weil immer wieder neue Beiträge dazukommen und Menschen damit arbeiten – so bleibt sie lebendig und aktuell.

Die daraus entstehende Sammlung teilt sich zwischen zwei Repertoires und zwei Datenbanken:  

  • Das Repertoire I versammelt Wissensbestände zum Terror des NSU-Komplexes 
  • Repertoire II zu migrantischen und widerständigen Perspektiven aus Ostdeutschland. Die Datenbanken erschließen die Kontinuitäten des rechten Terrors seit 1945 

Dabei hat die Datenbank II ihren Schwerpunkt auf der Ostdeutschen Gesellschaft seit 1990, um die Taten des NSU-Komplexes zu kontextualisieren. 

Die Sammlung wird in einer Mediendatenbank übersichtlich angelegt. Die Archivalien werden in der Datenbank erarbeitet und kommentiert veröffentlicht. Die Sammlung wird durch ein Oral History-Projekt ergänzt. Hier sollen lokalen Akteur:innen zu Wort kommen, die sich gegen rechte Raumnahme in Südwestsachsen engagieren. Zusätzlich bieten wir Workshops zu archivarischen Ansätzen, künstlerischen und kuratorischen Praktiken im Rahmen von Archivarbeit an.

Aktuelle Sammlungskampagne „Lebendiges Archiv“

Aufruf zur Einreichung eigener Erinnerungsstücke für das Archiv

von Juni – November, während der Besuchszeiten des Archivs & nach Absprache

Das Archiv von „Offener Prozess“ ist ein Raum zur Erschließung und Aufarbeitung der gesellschaftlichen Dimensionen des NSU-Komplexes und seiner Ursachen.

Um es aufzubauen, beginnen wir mit einer Sammlungskampagne zu den Schwerpunkten NSU-Komplex, rechter Terror, Rassismus sowie migrantisches und widerständiges Ostdeutschland. Damit wir ein lebendiges Archiv gestalten, ist die Beteiligung des Publikums entscheidend – nicht nur in der Nutzung, sondern auch beim Sammeln. Gesucht werden Materialien, die Erinnerungen wachrufen: persönliche, politische oder alltägliche. Es geht nicht um „offizielle“ Dokumente oder spektakuläre Funde – sondern um Dinge, die für dich oder andere Bedeutung haben und Geschichte(n) erzählen.

Das können zum Beispiel sein:

  • Ausschnitte aus der Presse, Radio- oder Fernsehsendungen
  • Alltagsgegenstände, Fotos, Briefe oder Tagebücher
  • Flyer, Plakate, Einladungen zu Veranstaltungen, insbesondere mit migrantischer Perspektive
  • Mitschnitte oder Erinnerungen aus Workshops, Erzählcafés oder Programmen
  • Aufnahmen von Gesprächen, Erzählungen, selbstgemachte Videos, Audiodateien
  • Hausarbeiten oder Abschlussarbeiten zu passenden Themen

Wir arbeiten nicht nach dem klassischen Archivmodell, bei dem Objekte dauerhaft übergeben werden. Oft genügt schon ein Foto, ein Scan oder eine kurze Beschreibung. Wenn eine Digitalisierung nicht möglich ist, reicht auch ein einfacher Hinweis auf die Quelle. Wir unterstützen gerne beim Erfassen der Materialien.

Wichtig ist nur: Das Material soll etwas auslösen – Erinnerungen bei dir oder anderen, die es im Archiv sehen, hören oder lesen. Kontakt für Rückfragen: archiv@offener-prozess.de